Es gibt eine schier unüberschaubare Flut von Publikationen zu Palladio. Die meisten Bücher sind aber älter als 30 Jahre. Der Buchmarkt ist von den damaligen Publikationen, mit inzwischen völlig veralteten Abbildungen, noch heute überschwemmt. Es bedarf deshalb eines gewissen Mutes, ein neues Palladio-Buch heraus zu bringen. Nicht nur die bessere Fototechnik und manche in der Zwischenzeit renovierte Villen machten aber eine neue Darstellung des Werkes von Palladio notwendig. Auch die Erkenntnisse haben Fortschritte gemacht. Neben den zahlreichen neuen Abbildungen bietet das Buch auch neue Sichtweisen auf Palladio. Es wird im Detail sein typisch venezianisches Verständnis von Architektur gezeigt, das zu einem eigenen Verständnis von Wand und Baukörper führte. Das Verhältnis von Palladios Villen zu Natur, Landschaft und Garten wird überprüft und in den Rahmen der Zeit gestellt. Im Laufe seines Lebens scheint sein Interesse, oder das seiner Auftraggeber, nach Anbindung der Villen an Garten und Landschaft verloren zu gehen, was aber im Rahmen der Zeit nicht weiter verwundert. Das Nachwirken Palladios wird differenziert betrachtet, Palladios Nachfolge von eigentlichem Palladianismus getrennt. Am Beispiel der Frage über den Erfolg und Misserfolg palladianischer Formen in unterschiedlichen Zeiten und Ländern kommt es dann abschließend zu grundsätzlichen Gedanken über Form und Bedeutung architektonischer Formen.