Ein Kinderbuch aus der Hand eines italienischen Universalkünstlers am französischen Hof zu Anfang des 16. Jahrhunderts - eine ausgesprochene Rarität! Mit dieser Handschrift sollte die Prinzessin und künftige Königin Frankreichs, Claude (1499-1524), lesen lernen, dafür sorgte ihre Mutter, Anne de Bretagne, schon sehr frühzeitig. Ganz im Geiste der italienischen Renaissance beschäftigten Anne und ihr Mann Ludwig XII. einen ganzen Stab an angesagten Künstlern, darunter der Hofmaler und Bildhauer Guido Mazzoni aus Modena, der den Auftrag für die kostbare Ausstattung der Fibel erhielt. Die kleine Prinzessin sollte mit dieser Preziose lesen und beten lernen, das legen das Format der Fibel und die klare Schrift sowie ein einleitendes Alphabet von Buchstabenvarianten nahe. Goldene Architekturbordüren rahmen 36 Miniaturen, 12 Zierfelder mit christlichen oder floralen Motiven, mit Putten oder Fabelwesen und zwei ganzseitige Vollbilder auf 20 Seiten. 22 Initialen auf Goldgrund und goldene Zeilenfüller gliedern die Texte. Die Faksimile-Ausgabe gibt alle Bordürenbilder, Zierfelder und die zwei ganzseitigen Vollbilder mit ihren dekorativen Pinselgoldrahmen auf 20 Seiten im Originalformat wieder. Geradezu aquarellartige Blautöne machen aus den biblischen Szenen luftige, zarte Bilder! Der Kommentarband übersetzt alle Texte ins Deutsche und beschreibt die Miniaturen. Erstmals ist der Maler Mazzoni hier als Buchmaler identifiziert. Der Auftraggeberin Anne de Bretagne ist ebenfalls ein Kapitel gewidmet. Dieses ungewöhnliche und rare Stück spätmittelalterlicher Buchkunst ist nun zu einem sammlerfreundlichen Subskriptionspreis bei uns erhältlich!