Auf ihrer Suche nach Freiheit sind Schwule und Lesben in den USA schon immer nach New York geströmt und haben dort familienähnliche Verbände zur gegenseitigen Unterstützung und Inspiration gegründet. »Gay Gotham« widmet sich den gegenkulturellen Künstlergemeinschaften, die in den letzten hundert Jahren entstanden sind. Sie bilden eine Avantgarde, deren radikale Ideen den Diskurs der modernen Kultur maßgeblich beeinflussten. Mehr als 200 Bilder - sowohl Kunstwerke wie Gemälde und Fotografien als auch Briefe, Schnappschüsse - geben Einblick in die faszinierende Welt der Subkultur. Das Buch beginnt mit der Bohème der 1910er und 1920er-Jahre, als eine Reihe von queeren Parties und Clubs Besucher aller Art nach Greenwich Village und Harlem lockte, führt über den Broadway in der Mitte des Jahrhunderts und Fire Island, den neuen Zentren queerer Kultur, zu den wilden Partys nach dem Aufstand im Stonewall Inn in der Christopher Street, die sich in Clubs wie dem Mineshaft und dem Studio 54 abspielten, und setzt sich fort bis zu den Aktionen der Act Up Gruppen in den 1980er-Jahren. Der Leser begegnet berühmten Persönlichkeiten, von James Baldwin und Mae West bis Leonard Bernstein, und entdeckt weniger bekannte wie Harmony Hammond, Greer Lankton und Richard Bruce Nugent. Überraschende Beziehungen tauchen auf: Andy Warhol und Mercedes de Acosta, Robert Mapplethorpe und Cecil Beaton, George Platt Lynes und Gertrude Stein. (Text engl.)