Autoportrait ist die erste umfassende Übersicht über Samuel Fossos vielseitiges Werk. Seit Mitte der 1970er Jahre konzentriert sich der Künstler auf Selbstporträts und Performances, die Variationen von Identität in der postkolonialen Ära aufzeigen. Von Fossos frühen Selbstporträts in Schwarz-Weiß aus den 1970er Jahren bis hin zu seinen jüngsten, immer wieder neu erfundenen Übungen in der Selbstdarstellung. Zu den Höhepunkten gehören die lebhafte Serie »Tati« (1997), in der er spielerisch afrikanische und afroamerikanische Charaktere und Archetypen verkörpert, und die meisterhaften Porträts von »African Spirits« (2008), in denen er als Ikonen der panafrikanischen Befreiungs- und Bürgerrechtsbewegung wie Angela Davis, Martin Luther King, Jr., Patrice Lumumba und Nelson Mandela posiert. Diese bahnbrechende Monografie zeigt Fossos einzigartige Abkehr von den Traditionen der westafrikanischen Studiofotografie, die in den 1950er und 60er Jahren von den modernen Meistern Seydou Keïta und Malick Sidibé begründet wurde. Durch die Darstellung seiner konzeptionellen Praxis des Selbstporträts und seiner anhaltenden Auseinandersetzung mit Begriffen wie Sexualität, Geschlecht und Selbstdarstellung enthüllt dieses Buch ein beispielloses fotografisches Projekt - eines, das durchweg Themen der globalen visuellen Kultur widerspiegelt und das Spektrum der expressiven Anwendungen der Fotografie abdeckt. Entstanden ist der Band in Zusammenarbeit mit The Walther Collection, New York. (Text engl.)