Der Fotokünstler Michael Tummings thematisiert in seiner beunruhigenden Serie das Eingreifen des Menschen in die Natur durch die Jagd. Ein solches Verhaltensmuster - der Akt des Tötens eines Tieres in der Wildnis - stellt eine Verbindung her zu den grundlegenden Wurzeln der menschlichen Gattung. Mit unbeirrbarem Blick zeigen diese Fotografien die menschliche Dimension des ritualisierten Tötens von Tieren. Der Fokus liegt dabei auf der Beobachtung von Schlüsselmomenten, die, von Traditionen geprägt, auch in der modernen Welt noch Bedeutung haben. »Meine Fotografien reflektieren auch die europäische Tradition des Jagdgemäldes, in dem häufig eine soziale Elite dargestellt wird. Als Fotograf stoße ich als Außenseiter auf diese Gruppe, doch meine Arbeitsweise spiegelt die meiner Sujets. Da ich mit einer 5 x 4 Analogkamera arbeite, muss meine Fähigkeit, den wesentlichen Moment einzufangen und im Bild wiederzugeben, ebenso wohlbedacht und gleichzeitig intuitiv sein wie die Begegnung des Jägers mit dem Wild. In diesem Sinn wird die Beziehung zwischen dem unmittelbaren Geschehen und der historischen Tradition von Fotograf und Sujet geteilt.« (Michael Tummings) (Text dt., engl., Kehrer)