Nach »Etwas Licht« (1999) und »Der eigene Tod« (2002) legt Péter Nádas zwei weitere Bände vor, die sein fotografisches Schaffen dokumentieren. »Schattengeschichte« ist der Schwarzweiß-Fotografie gewidmet und umfaßt 150 Bilder, die zwischen den 1960er und 1990er Jahren entstanden sind: Porträts, Landschaften, Alltagsszenen. »Lichtgeschichte« versammelt Arbeiten, die über wiegend aus den Jahren 1999 bis 2004 stammen, darunter seine bisher kaum bekannten Polaroid-Arbeiten. Begleitet werden sie von einem Essay über das intuitive Sehen. Während im ersten Band der dokumentarische, erzählerische Blick dominiert, lotet der Folgeband die Möglichkeiten und Grenzen der Farbfotografie aus. Nádas entzieht sich allerdings der gängigen Bewertung, die dem Licht das Positive und dem Schatten Tristesse zu schreibt. Denn unter den Bedingungen der Diktatur steht das Licht auch für die totalitäre Drohung, jeden privaten Winkel auszuleuchten. Seine Schwarzweiß - Fotos aus jener Zeit rehabilitieren das Dunkel, das zwar bedrohlich, aber auch beschützend sein kann. Vorsichtig geht Nádas andererseits mit dem Licht um; nicht seine gleißende Pracht interessiert ihn, sondern der Strahl im Dunkel, der Details aufleuchten und die Dinge erkennen läßt.