Josephine Baker (1906-1975) befreite sich aus Segregation und rassistischer Gewalt, indem sie 1925 nach Paris ging. Als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin eroberte sie von dort aus die Bühnen der Welt. Doch Baker war mehr als »nur« Tänzerin, Ikone und Star. Unermüdlich setzte sie sich für die Gleichberechtigung von Hautfarben, Geschlechtern und Klassen ein. Für ihre Lebensleistungen wurde sie 2021 als sechste und erste nicht-weiße Frau in die Ruhmeshalle Frankreichs, das Panthéon in Paris, aufgenommen und gilt seitdem offiziell als Nationalheldin. Die Ausstellung »Freiheit Gleichheit Menschlichkeit« in der Bundeskunsthalle Bonn thematisiert, worauf der Erfolg Josephine Bakers gründet und wie sie das vermeintliche Stigma ihrer Hautfarbe in Stärke verwandelte, indem sie ihren Ruhm nutzte, um andere zu befreien. Der umfassende Katalog zur Ausstellung beleuchtet mit Essays von Annette Dorgerloh, Mona Horncastle, Yao Modzinou, Brygida Ochaim, Tracy Denean Sharpley-Whiting und Barbara Tannenbaum Bakers Wirken, ihren Einfluss als Freiheitskämpferin und ihre Bedeutung für die LGBTQ+-Community. Der Katalog nimmt zudem eine tanzhistorische Einordnung vor und zeichnet das Paris der 1920er- und 1930er-Jahre als einen weltoffenen, progressiven Ort des Empowerment für (afroamerikanische) Frauen und kreatives Epizentrum Europas nach.