Ai Weiwei (Jahrgang 1957) ist ein generalistischer, konzeptueller, gesellschaftskritischer Künstler - und in seiner Heimat China offensichtlich unerwünscht, denn seit Wochen ist er ohne Nachricht von der chinesischen Poizei verschleppt. Er ist als Architekt, Konzeptkünstler, Bildhauer, Fotograf, Blogger, Twitterer, Interviewkünstler und politischer Aktivist ein Seismograf für aktuelle Themen und gesellschaftliche Probleme: ein großer Multiplikator, der das Leben zur Kunst und die Kunst zum Leben führt. Der Begleitband zu den Einzelausstellungen in Winterthur (Fotomuseum) und Paris (Jeu de Paume) präsentiert die Vielfältigkeit von Ai Weiwei mit Hunderten seiner Fotografien, mit seinen Blogs und erläuternden Essays. Das Buch zeigt den Künstler als Netzwerk, als Firma, als Aktivist, als politische Stimme, als soziales Gefäß. (Text engl., dt., Steidl)