Als Gotthardt Kuehl 1915 starb, hatte sich die Dresdner Kunstlandschaft in den 25 Jahren seines Wirkens als Akademieprofessor grundlegend verändert. Er war eine respektierte Persönlichkeit, hochgeachtet und verehrt von Kollegen und Schülern. Sein Amtsantritt an der Kunstakademie war eine Initialzündung für die Erneuerung der in alten Konventionen erstarrten Schule gewesen. Er hatte die Akademie auf einen neuen Weg gebracht und ihre Strukturen aufgefrischt. Mit Kuehls Person war auch Dresdens Aufstieg als Ort moderner internationaler Kunstausstellungen verbunden. Doch vor allem als Künstler hat Gotthardt Kuehl die Kunstentwicklung in Dresden geprägt. Er brachte neue Impulse des Impressionismus aus Paris hierher. Unter ihm etablierte sich die Freiluftmalerei in der Residenzstadt zu einer ernst zu nehmenden Stilgattung. Er war einer der bekanntesten Maler, die sich in Goppeln dem Pleinairismus widmeten. Die Städtischen Sammlungen Freital wollen mit Ausstellung und Katalog das Werk Gotthardt Kuehls wieder mehr ins Bewusstsein bringen.