Der androgyne Jüngling und der verweiblichte männliche Akt sind in der Bildkultur des französischen Neoklassizismus ungewöhnlich präsent. In der Epoche der Französischen Revolution kommt es nicht nur zu einer Maskulinisierung der Kultur, sondern ebenso zu einem Infragestellen der Männlichkeitsideale. Mechthild Fend untersucht die erotische und effeminierte Männlichkeit im Übergang von höfischer zu bürgerlicher Gesellschaft. Der Androgyn stellt sich dabei als eine für Umbruchphasen charakteristische Krisenfigur heraus.