Johann Baptist Pflug (1785-1866) war Maler, Zeichner und Lithograf. Auch als Autor der »Erinnerungen eines Schwaben. Aus der Räuber- und Franzosenzeit« erlangte er Bekanntheit. Kein anderer Künstler aus Württemberg kann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein ähnlich breites Spektrum an Motiven vorweisen. Pflug gibt den oberschwäbischen Räubern ein Gesicht und hält die Auftritte von Wanderbühnen und Kunstreitern fest. Er schildert den Heiratshandel und den Rückmarsch österreichischer Soldaten. Seine Bilder eignen sich zur Veranschaulichung einer ganzen Epoche. In seinen Szenen schlägt er einen Ton an, der stets humorvoll gestimmt ist. Seine innere Verbundenheit mit der Region prägt sich ein. Pflugs Originalität entspringt einem Gespür für »glückliche Momente« und einem malerischen Können, diese sichtbar werden zu lassen. Das Werkverzeichnis, herausgegeben von Uwe Degreif, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum Biberach, stellt 250 Werke in meist ganzseitigen Abbildungen vor und erläutert die großen Umbrüche jener Jahre, in deren Folge aus Oberschwaben ein Teil des Königreichs Württemberg wurde. Mit Beiträgen von Frank Brunecker, Hubert Deckert, Uwe Degreif, Wolf Eiermann, Sylvia Eith-Lohmann, Jürgen Kniep, Stefan Knödler, Alfred Lutz, Franz Schlegel und Thomas Schuler. Begleitband zur Ausstellung im Braith-Mali-Museum Biberach, 29. Oktober 2016 bis 19. März 2017.