Zu den großen Errungenschaften neuzeitlicher Kunst zählt es, sich den Menschen vor Augen zu führen. In der Zeichnung entwickelten die Künstler Italiens neue Abbildstrategien. Arbeitete man im 15. Jahrhundert vor allem mit Silberstift und Feder, wurden bald neue Zeichenmittel gebräuchlich. Mit ihnen gelang es, den Menschen in seiner äußeren Erscheinung immer besser zu verstehen und in Bereiche der Empfindung und Gefühle vorzudringen. Exemplarisch wird aus dem reichen Münchner Bestand an Akt-, Gewand- und Kopfstudien von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert eine Auswahl von rund 100 Blättern vorgestellt. Sie zeigt, wie die Künstler verschiedener italienischer Kunstlandschaften und Epochen ihre Zeichenmittel wählten, um ein je individuell geprägtes Menschenbild zu vermitteln. (Ausstellungsdauer: 23.1.2025 - 21.4.2025 Staatliche Graphische Sammlung München)