An seinem 23. Geburtstag, am 20. Februar 1520, ließ der Hauptbuchhalter Jakob Fuggers des Reichen eine Pergamenthandschrift anlegen, die eine der ungewöhnlichsten Schöpfungen der Renaissance wurde. Dieser Mann war Matthäus Schwarz (1497-1574). In einem Buch von der Größe eines Smartphones schilderte er sein Leben als Geschichte seiner Kleidung. Schwarz’ »klaidungsbuechlin« ist die ganz persönliche Geschichte eines Aufsteigers, der in oft extravaganten, stets kostbaren Kleidern am gesellschaftlichen Leben in Augsburg und andernorts teilnahm. Vor mehr als 500 Jahren entstanden, ist sein Tagebuch verblüffend modern. Der Katalog, der die Kunstwerke berühmter Meister wie Albrecht Dürer, Hans Holbein d.Ä., Hans Daucher und Christoph Amberger neben weiteren bedeutenden Leihgaben europäischer Sammlungen und Museen vorstellt, beleuchtet Matthäus Schwarz’ Leben und blickt damit zugleich auf Augsburgs Stadtgeschichte und die Reichspolitik.