Mit dem Ostfenster für den Greifswalder Dom entsteht Olafur Eliassons erste Glasarbeit in einem Kirchenraum. Der für seine Lichtinstallationen bekannte Künstler reiht sich damit in die Tradition zeitgenössischer Künstler ein, die Fenster in mittelalterlichen Kirchen gestaltet haben. Gleichzeitig knüpft Eliasson an eine romantische Vision des Doms an, der zwischen 1824 und 1832 grundlegend umgestaltet wurde. Der helle, weiß getünchte Innenraum im neugotischen Stil bestimmt den Gesamteindruck des Backsteinbaus bis heute, denn farbige Fenster konnten damals nicht eingesetzt werden. Mit äußerster Sensibilität nähert sich Eliasson der romantischen Raumvision an und deutet sie neu. In seinem von der Farbpalette Caspar David Friedrichs inspirierten Fenster geht es um die Wahrnehmung von Licht im steten Wandel, um Zeit und Unendlichkeit. (Text dt., engl.)