Das Blumenmeer, das er 2012 während der Olympischen Spiele in London im Hof des Somerset House inszenierte, machte ihn und seine Kunst auf dem internationalen Parkett bekannt: Der chilenische Bildhauer Fernando Casasempere (Jg. 1958 in Santiago, Chile) stellte dort, auf der sonst akkurat gemähten Wiese, rund 10 000 Keramiknarzissen auf, die er einzeln aus der Tonerde seines Heimatlandes formte, um mit dem Frühjahrserblühen auf das Wunderwerk der Natur aufmerksam zu machen, in das der Mensch - in diesem Fall mit dem Rasenmäher - (zer)störend eingreift. Casasempere, der seit 1997 in England lebt, erschafft mit Tonerde auch weitaus experimentellere Plastiken, etwa scheinbar zerfließende Marmorsäulen oder gewölbte und gestauchte Formen, mit denen er immer wieder den menschlichen Umgang mit der Umwelt hinterfragt. Dieser reich bebilderte Katalog stellt eindrücklich die Entwicklung seines Oeuvres der letzten 25 Jahre vor. (Text engl., span.)