Aufbruch, Hoffnung, Enttäuschungen im »Reich der Mitte«: Die in den 1950er Jahren in China entstandenen Zeichnungen des Bildhauers Gustav Seitz (1906-1969) und die Fotografien der Journalistin Eva Siao (1911-2001) zeigen erstmals gemeinsam die Realität und den Alltag in der jungen Volksrepublik China. An Seitz« »Studienblätter aus China« entbrannte nach seiner Heimkehr in die DDR ein Streit um das Menschenbild in der sozialistischen Kunst, dessen Ausgang ihn später veranlasste, das Land zu verlassen. Auch die deutschstämmige Jüdin Siao, die 1934 einen Chinesen geheiratet hatte und ihm in seine Heimat gefolgt war, wurde später u.a. wegen ihrer fotografischen Dokumentationen für viele Jahre gefangen gehalten. Ihre Bilder sind ein aufrüttelndes Zeugnis der Zeitgeschichte. (Wienand)