Der Ausstellungskatalog begleitet die erste große Einzelaustellung der frühen Gemälde von Louise Bourgeois in Europa. Er setzt ihre Malereien der 1940er-Jahre mit späteren Skulpturen, Rauminstallationen und Grafiken in dialogischen Bezug. Erst in den 1990er-Jahren erhielt Bourgeois Anerkennung für ihr künstlerisches Werk und erlangte mit ihren monumentalen Spinnen-Skulpturen und raumfüllenden Zellen internationale Sichtbarkeit. Doch bereits in ihren frühen Ölgemälden, in der Zeit zwischen 1937 und 1949, entwickelte die franko-amerikanische Künstlerin ihr unverwechselbares künstlerisches Vokabular und definierte die Inhalte, die sich durch ihr gesamtes Schaffen ziehen. In ihrem medienübergreifenden und sechs Dekaden umfassenden Oeuvre gelingt es Louise Bourgeois, Gegensätze wie Figuration und Abstraktion, männlich und weiblich, bewusst und unbewusst aufzulösen.