Es war höchste Zeit, einer der exzeptionellsten Sammlungen Österreichs die entsprechende Reverenz zu erweisen: der Kunstsammlung des Landes Niederösterreich, die nicht - wie allgemein angenommen - erst nach 1945 begründet wurde, deren Initiative vielmehr eng mit der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs, der »Secession« zusammenhängt; sie ist damit älter als das Niederösterreichische Landesmuseum selbst. Der kontinuierliche Aufbau der Sammlung, ihr Weg von der Modernen Galerie im Wiener Belvedere über zwei Palais in Wien bis zu ihrem neuen Haus - ein Chef d’oeuvre des Architekten Hans Hollein - in St. Pölten wir in diesem Werk nachgezeichnet. Im Jahr 1902 - neun Jahre vor der Eröffnung des Museums - kaufte der Niederösterreichische Landesausschuss sein erstes Werk bei der XIII. Ausstellung der Wiener Secession: ein Gemälde von Ferdinand Andri. Damit war die Kunstsammlung des Landes Niederösterreich begründet. Heute spannt sich der inhaltliche Bogen der Kollektion vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Da einzelne Sammlungsbestände, insbesondere die umfangreiche Barocksammlung, in eigenen Außenstellen des Museums präsentiert werden, konzentriert sich das neue Landesmuseum in St. Pölten auf die Entwicklung der Kunst im 19. und 20. Jahrhundert.