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Jan Vermeer van Delft. Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster (um 1657/59).

Dietz-Giclée auf Leinwand, im Siebdruck veredelt.

Format mit Rahmen 68 x 55 cm, gerahmt mit goldener Echtholzleiste, limitierte Auflage: 990 Exemplare.

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Jan Vermeer (1632-1675) brilliert bei diesem Werk in der Darstellung von Stofflichkeit. Räumliche Tiefe erzeugt er mittels einer geschickten Schichtung von Staffage und raffinierten Lichtführung. An der hellsten Stelle im Bild steht eine junge Frau an einem offenen Fenster. Sie ist in die Lektüre eines Briefes vertieft, den sie fest in beiden Händen hält. Das fein ausgestaltete gerötete Gesicht lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Briefleserin, doch zugleich hält Jan Vermeer den Zuschauer von diesem intimen Moment zurück. Ein Tisch, bedeckt mit herrlich gemustertem Teppich und gefüllter Obstschale, schafft die nötige Distanz, um über das Gesehene nachzudenken. Seit den 1979 vorgenommenen Röntgenaufnahmen weiß man, dass der Maler ein Bild im Bild zugefügt hatte. Die Vorlage für diesen gemalten Armor befand sich im Besitz des Künstlers. Bereits im 18. Jahrhundert weiß übermalt, legte man die ursprüngliche Fassung in mühevoller Kleinarbeit von 2017 bis 2021 wieder frei. Dadurch kann jetzt der Inhalt des Briefes näher bestimmt werden. Der Liebesgott tritt auf die am Boden liegenden Masken der Verstellung und spricht somit von Treue, die keine Falschheit und Täuschung kennt, weil echte Liebe nicht lügt oder betrügt. Diesen Hinweis auf einen Liebesbrief ergänzt die so auffällig im Vordergrund inszenierte Obstschale mit Äpfeln und Pfirsichen. Als Symbole des Sündenfalls verweisen sie darauf, dass die Post von einem heimlichen Liebhaber stammt. Die faszinierende Modernität des Bildes liegt in der neutralen Schilderung des Themas durch den Maler. Der Künstler will uns nicht zum Urteilen, sondern zum Nachdenken über sittliche Prinzipien anregen. Zustand nach der Restaurierung 2021. Dieser Dietz-Giclée-Druck aus dem »Tempel des Kunstdrucks« hat die Aura des Originals: Das digitale Bild diente als »Rohling«, welcher durch jahrzehntelange handwerkliche und künstlerische Erfahrung und Arbeit eine im Siebdruck veredelte Oberfläche erhielt. Die Einbeziehung moderner Technik ermöglicht es, hochwertige Gemälde-Reproduktionen zu relativ günstigen Preisen anzubieten. Original: Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen, Dresden.