In den letzten Jahren ist die Skulptur in den Mittelpunkt des Schaffens von Paul Wunderlich gerückt. Diese Verschiebung der Akzente folgte keinem Programm, keiner bewusst gesetzten Zielvorgabe, sie folgte der Lust - der Lust am Machen, am Spiel der Ambivalenzen von Raum und Bild, mit Materialien und Realien in einer das Unwirkliche haptisch erfassenden Handgreiflichkeit. Was die Lust stimulierte, lässt sich nur ahnen: Es muss das wachsende Vertrautwerden des Künstlers mit dem Süden gewesen sein. 1982 erwarb Paul Wunderlich ein provenzalisches Gutshaus in der Vaucluse. Hier schuf er im unmittelbaren Wortsinn einen kunstvollen Garten, in dem sich heute ein wesentlicher Teil seines plastischen Werkes der letzten fünfzehn Jahre befindet. Heinz Spielmann, ausgewiesener Kenner des Oeuvres von Paul Wunderlich, interpretiert das plastische Einzelwerk und fügt es ein in Wunderlichs Gesamtschaffen. Karin Székessy stellt uns Wunderlichs Arbeiten der letzten zehn Jahre in Fotografien voll zarter Melancholie vor. Sie fotografierte die Skulpturen an ihrem Entstehungs- und an ihrem Aufstellungsort. So wechseln Werkstattbilder mit Interieurs und Landschaftsaufnahmen. Ein Werkverzeichnis aller Skulpturen und Objekte von 1989 bis 1999 schließt den Band ab.