Die Landschaft war ein dominantes Thema in der Malerei vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Von Claude Lorrain bis zu Caspar David Friedrich deuteten die Maler das Verhältnis des Menschen zur Natur immer wieder neu. Das Theater dramatisierte die von der Malerei vorgegebenen Sujets und erfand neue dazu. Diese in den Raum der Bühne gestellten, begehbaren, sich im Bühnenlicht entwickelnden und vergehenden Bilder einer komprimierten Welt bildeten nicht nur die Folie des dramatischen Geschehens, sondern waren nicht selten der eigentliche Anlass des szenischen Ereignisses. Die ungezähmte Natur, ihre elementare Kraft, die den Menschen auf seine Grenzen verweist, wurde in ihrer Fremdheit und Gefährlichkeit zunehmend zum Sehnsuchtsort. Die Sammlung der Handzeichnungen des Österreichischen Theatermuseums verfügt über eine Fülle kostbarer Beispiele vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, die belegen, wie oft und facettenreich die Fantasie der Theaterschaffenden in die wilde Natur flüchtete, um eine Gegenwelt darzustellen.