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Carl Friedrich Philipp von Martius. The Book of Palms.

Von H. Walter Lack. Köln 2017.

25 x 34,5 cm, 412 S., zahlr. farb. Abb., geb.

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Am 15. Dezember 1868 wurde Carl Friedrich Philipp von Martius (1794-1868), Professor für Botanik an der Universität München und Direktor des Botanischen Gartens, in einem mit frischen Palmblättern bedeckten Sarg zu Grabe getragen - eine unverkennbare Referenz an seine bahnbrechende »Historia naturalis palmarum: opus tripartitum« (Naturgeschichte der Palmen: ein Werk in drei Bänden), die zwischen 1823 und 1853 erschienen war. Diese enzyklopädische Schatzkammer barg seinerzeit die Summe des menschlichen Wissens über Palmen und enthielt 240 erlesene Farblithografien, darunter botanische Schnitte und Gesamtansichten von Palmenhabitaten. Grundlage dieser umfassenden Folio-Ausgabe war Martius’ gemeinsame Expedition mit dem Zoologen Johann Baptist von Spix nach Brasilien und Peru, die von König Maximilian I. von Bayern finanziert wurde und auf der neben der Naturgeschichte auch die dortigen Indianerstämme erforscht werden sollten. Zwischen 1817 und 1820 legten beide Forscher sammelnd und zeichnend mehr als 2.250 Kilometer innerhalb des Amazonasbeckens zurück, der weltweit artenreichsten Palmenregion. Nach ihrer Rückkehr wurden beide in den Ritterstand erhoben und erhielten eine lebenslange Pension. Martius legte die Grundlagen für die moderne Systematik der Palmen, erstellte die ersten Karten über ihre Verbreitung, beschrieb sämtliche Palmenarten Brasiliens und präsentierte einen kritischen Vergleich aller bekannten Gattungen der Palmenfamilie. Abgesehen von seinen eigenen Belegen und Notizen ließ Martius sich ebenfalls über die Erkenntnisse anderer aus. Martius’ Werk ist insofern ungewöhnlich, als es Querschnitte präsentiert und so den inneren Aufbau der mächtigen Bäume verständlich macht, von dem Mitteleuropäer sonst kaum eine präzise Vorstellung hätten gewinnen können. Einen besonderen Reiz bilden in ihrer schlichten und eleganten Schönheit die farbigen Landschaften mit diversen - oftmals einzeln stehenden - Palmen. Dieses berühmte Opus ist ein unerreichter Meilenstein der botanischen Illustration und Taxonomie.