Für den Begründer der Malerkolonie Worpswede Franz Mackensen war es »das Lichtgeheimnis« dieser einmaligen Landschaft, »das Form und Farbe und das Wesen der Dinge zum farbigen Wunder macht.« Über Fritz Overbecks strahlend weiß blühendes Buchweizenfeld am Weyerberg wandern die Wolkenschatten dahin. 1897 gelang es Henrich Vogeler die sanfte Melancholie des Frühlings in einem Gemälde einzufangen. Eine Frau im grünen Reformkleid lauscht gedankenverloren einer Vogelstimme. Die schmalen Birken sind noch ohne Blätter, nur die ersten zarten Blüten künden vom Neuanfang. In den eleganten Formen des Jugendstils malte der grandiose Meister Heinrich Vogeler 1912 sein Bild »Die Erwartung II«. Paula Modersohn-Becker war beeindruckt von der eigenartigen Ernsthaftigkeit der Kinder vor Ort. 1904 malt sie ein junges Mädchen an einen Birkenstamm gelehnt. Fest an sich gedrückt und mit einer Hand streichelnd, hält sie eine Katze im Arm. 1906 schuf die Künstlerin ein Stillleben Meisterwerk. Nah an den Tischrand gerückt und mit einer roten Decke als Untergrund steht die Keramikschale, gefüllt mit prächtigen vollreifen Äpfeln. Ein dunkelgrünes Glas auf der rechten Seite sorgt für die Balance im Bild. 20 auserwählte Meisterwerke, gedruckt auf qualitätvollem Apfelpapier, spiegeln die außerordentliche Vielfalt dieser wichtigsten deutschen Künstlergruppe des späten 19. Jahrhunderts wider.
